Hublift: Was ist bei der Auswahl wichtig?

Der Hublift wird alternativ auch Hebelift genannt und ist ein nützlicher Alltagshelfer für Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Hublifte sorgen dafür, dass die Rollstuhlfahrer im Rollstuhl kleinere Höhendistanzen komfortabel und sicher überwinden können. Ein Helfer oder eine Helferin sind dafür nicht erforderlich. Das heißt, Hublifte leisten einen wichtigen Beitrag zur selbstständigen Lebensführung und Alltagsgestaltung von Menschen mit stark eingeschränkten körperlichen Fähigkeiten.

Wer kann welche Zuschüsse für einen Hublift beanspruchen?

Hublifte für Rollstuhlfahrer sind nicht ganz billig. Einige Modelle können es inklusive der notwendigen Einbaumaßnahmen auf Gesamtkosten von 10.000 Euro und mehr bringen. Als Helfer bei der Finanzierung kommen mehrere Ansprechpartner in Frage. Liegt ein Pflegegrad vor, können die Pflegekassen einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro (bei mehreren pflegebedürftigen Nutzern sogar bis zu 16.000 Euro) auf der Basis des Paragrafen 40 des SGB XI gewähren. Ist die Notwendigkeit der Nutzung eines Rollstuhls und eines Hublifts Folge eines Verkehrsunfalls mit Fremdverschulden, können Betroffene die KFZ-Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers zur Kasse bitten. Wurde als Ursache der Hilfsbedürftigkeit ein Arbeitsunfall, Arbeitswegeunfall oder eine Berufskrankheit anerkannt, müssen sich die Berufsgenossenschaften als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung an den Kosten für den Hublift beteiligen oder sogar die kompletten Kosten übernehmen. Sind die körperlichen Einschränkungen Folgen von Straftaten, kommt die Einforderung der vollen Kosten als Schadenersatz nach dem Paragrafen 823 BGB infrage.

Welche Varianten gibt es beim Hublift?

Die erste Unterscheidung erfolgt in mobile (auch Mobillift genannt) und stationäre Hublifte. Die Mobillifte kommen beispielsweise an vielen Bahnhöfen zum Einsatz, an denen die Bahnsteige noch nicht an die Einstiegshöhen der Züge angepasst wurden. Ein solcher Hublift nutzt hydraulische Systeme. Sie reduzieren den beim Bediener notwendigen Kraftaufwand. Moderne Modelle arbeiten mit Elektromotoren, für die der notwendige Betriebsstrom aus einem integrierten Akku stammt. Die Mobillifte bringen an der Vorder- und Rückseite metallene Klappen mit, die als Auf- und Abfahrrampen dienen. Als seitliche Absturzsicherung dienen Gitter mit stabilen Metallrahmen.

Der stationäre Hublift macht seinem Namen Ehre und wird an einer bestimmten Stelle für den dauerhaften Betrieb installiert. Dabei kommen durchweg Elektromotoren zum Einsatz. Die meisten Modelle benötigen keinen Kraftstrom, sondern ihnen reicht die Spannung einer haushaltsüblichen Steckdose (230 Volt) aus. Experten empfehlen den Anschluss aus Sicherheitsgründen ausschließlich an Stromkreise, die über einen FI-Schutzschalter verfügen. Allerdings kann die Leistungsaufnahme modellabhängig 1.500 Watt und mehr betragen. Deshalb ist ein Blick auf die maximale Belastbarkeit des Stromkreises wichtig. Für den Einsatz im Außenbereich kommt nur ein Hublift in Frage, bei dem alle elektrischen Bauteile eine Zertifizierung nach der Schutzklasse IP67 oder besser haben.

Welche Höhenunterschiede kann ein Hublift überwinden?

Die Palette der Hublifte beginnt bei den meisten Herstellern bei einer Hubhöhe von 1,50 Metern. Das Maximum der Hubhöhe beträgt bei aktuellen Modellen mit offener Bauweise in der Regel vier bis fünf Meter. Bei der Mehrheit der Modelle können die Nutzer die Hubhöhe individuell steuern. Optimalerweise ist das stufenlos möglich. Diese Eigenschaft ist wichtig, wenn ein Hublift beispielsweise Zugänge über Balkone an Wohnungen im Erdgeschoss und im ersten Stock versorgen soll. Außerdem bieten viele Modelle die Möglichkeit, mehrere Stopps als automatisch per Knopfdruck am Bedienpanel angesteuerte Höhe zu programmieren.

Mit welcher Technik arbeiteten Hublifte für Rollstuhlfahrer?

Für die eigentliche Hubtechnik stehen mehrere Varianten zur Auswahl. Einige Modelle erfordern eine Grube (im Fachjargon Unterfahrt genannt). Das heißt, es müssen beim Einbau entsprechende Öffnungen im Boden geschaffen werden. Dabei handelt es sich sowohl um Vertreter der Gattung Hublift mit Plattform, die mit einem Antrieb aus Nockenrädern, Ketten und Lochstangen arbeiten, als auch um Modelle, bei denen die Scherentechnik zum Einsatz kommt. Auch bei einigen Modellen mit Fahrschienen und Spindelachsen ist eine Unterfahrt erforderlich. Zudem unterscheiden sich die Hublifte nach der Art der möglichen Zufahrt und Ausfahrt. Im Fachhandel sind Varianten zu finden, die als sogenannte Durchlader konzipiert wurden. Das bedeutet, dass die Zufahrt und die Ausfahrt gegenüber angeordnet sind. Andere Modelle ermöglichen den Zugang und die Ausfahrt sowohl gegenüber als auch über Eck.

Welche Plattformgrößen und Nutzlasten sind beim Hublift möglich?

Bei den Nutzlasten gibt es erhebliche Unterschiede bei den einzelnen Modellen und Herstellern. Der Einstieg bei der Nutzlast ist beim Hublift bei 180 Kilogramm möglich. Andere Modelle können problemlos Gewichte von bis zu 350 Kilogramm bewältigen. Die Nutzlast ist ein wichtiges Auswahlkriterium, wenn Plattformlifte mit Senkrechthub neben dem Rollstuhl samt Insassen auch eine Hilfsperson befördern sollen. Als standardmäßige Plattformgröße beim Durchlader-Hublift bieten die meisten Hersteller 80 x 130 Zentimeter und 90 x 140 Zentimeter an. Stehen die Zugangsvarianten Durchlader und über Eck kombiniert zur Verfügung, ist eine größere Plattform ratsam. Idealerweise hat sie eine Grundfläche von 140 x 140 Zentimetern, um ein komfortables Drehen des Rollstuhls zu ermöglichen. Mit Größen von 95 x 100 und 95 x 140 Zentimetern kommen einige Rollstuhlfahrer nur schwer zurecht. Bei der Auswahl der Plattformgröße für den Hublift kommt es deshalb auch auf die Konstruktion des genutzten Rollstuhls an.

Welche Elemente sind beim Hublift ein unverzichtbares Muss?

Der erste Blick bei der Auswahl der Hublifte sollte die vorhandenen Absturzsicherungen prüfen. In der Regel kommen Metallgeländer mit eng gesetzten, Lochplatten aus Metall oder Kombinationen aus Edelstahlrahmen und Sicherheitsglas zum Einsatz. Zwischen der Plattform und der Balkonkante oder Fußbodenkante ist der Spalt optimalerweise nicht größer als 20 Millimeter. Neben dem IP67-Standard für Außenlifte ist eine Totmannschaltung für alle Varianten der Hublifte wünschenswert. Sie stoppt die Auf- und Abwärtsbewegung, sobald der Nutzer oder die Hilfsperson den Betriebsschalter (oder Richtungsschalter) loslässt. Außerdem sollte sich der Plattformlift mit Vertikalhub nur bei geschlossenen Türen in Bewegung setzen lassen. Viele Modelle bringen eine zusätzliche Türsicherung mit. Sie sorgt dafür, dass immer nur die jeweils für die Einfahrt oder Ausfahrt an den einzelnen Haltepunkten vorgesehene Tür geöffnet werden kann.

Hublifte mit zusätzlichen Extras: Was gibt es?

Eine besondere Bauform ist der Hublift, mit dem sich an der Zielstation auch Distanzen in horizontaler Richtung überwinden lassen. Solche Modelle sind nützliche Helfer, wenn der Einbau nur mit einem größeren Abstand zu Terrassen, Eingangsbereichen, Galerien oder Balkonen möglich ist.  Dabei wird in der Regel die ausfahrtseitige Tür mit dem Scharnier unten an der Plattform angebracht. In einer entsprechend stabilen Ausführung wird sie bei der Öffnung zu einer kleinen Brücke. Alternativ schiebt sich automatisch ein zweiter Boden unter der Plattform hervor. Die Technik ist vergleichbar mit den ausfahrbaren Rollstuhlfahrerrampen an modernen Fernreisezügen. Für die notwendige Absturzsicherung sorgen bei dieser Ausführung der Hublifte Elemente mit Teleskoptechnik.